Was sich unsere Regierung leistet

Am 6. Oktober hat Sozialministerin Ursula Haubner (BZÖ) stolz ihre neue "Infokampagne" vorgestellt: da sind Menschen zu sehen, die dank der wunderbaren Sozialleistungen alle ganz glücklich sind. Interessanterweise tragen sie alle irgendetwas in orange, was ja im Alltag unglaublich häufig vorkommt, und völlig zufällig die Parteifarbe des BZÖ ist. BZÖ - für alle, die es nicht wissen - heißt ja "Bündnis Zukunft Österreich", und interessanterweise tragen alle Inserate den Titel "Nachrichten aus der Zukunft", obwohl sie über ganz gegenwärtige Errungenschaften des Ministeriums informieren sollen. In einem Inserat heißt es: "Ab dem 1. Jänner 2006 gibt es eine sichere und gerechte Aufwertung aller Pensionen in Österreich. Mindestpensionen werden um 4,1% monatlich erhöht (...) Dies steigert nachhaltig die Existenzsicherung und sichert den Erhalt der realen Kaufkraft."

Kleine Rechenspiele: Die Mindestpensionen werden um knapp 28 Euro im Monat erhöht und betragen dann 690 Euro. Das ist haarscharf über der Armutsgrenze. Ein halbseitiges Inserat in Farbe kostet z.B. im Standard an einem Wochentag 9.600 Euro. Wird das Inserat angenommen 10 mal in jeweils 5 Zeitungen geschaltet (und rechnen wir mit etwa gleich hohen Anzeigenpreisen), ergibt das 480.000 Euro. Dazu kommen die Kosten für die Werbeagentur, den Fotografen, die Modells, usw. Die Kampagne gibt es außerdem noch als Spots in Radio und Fernsehen. Würde man die Kosten dafür auf die etwa 188.000 Mindestpensionisten verteilen, wäre das vermutlich nicht viel pro Person. Aber diese Kampagne ist ja nicht die einzige, die sich diese Regierung leistet.

Beim Werberat gibt es übrigens schon eine Beschwerde zu dieser Kampagne. Sie sei eine Verhöhnung der Mindestpensionisten.

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