Alptraum Aufenthaltsgesetz

Habe soeben in Journal Panorama auf Radio Ö1 eine Sendung über binationale Paare gehört, die wegen des neuen österreichischen Aufenthaltsgesetzes Angst haben müssen, dass der "fremde" Ehepartner in Schubhaft gesteckt und abgeschoben wird. Ich fand diese Praxis schon die ganze Zeit schlimm, aber wenn man die Leute über ihre Lebenssituation reden hört, die von Angst und Unsicherheit geprägt ist, dann geht das ganz schön an die Nieren. Warum ist es ein Verbrechen, jemanden zu lieben und zu heiraten, der nicht in Österreich geboren und aufgewachsen ist? Warum wird Flüchtlingen grundsätzlich unterstellt, Verbrecher zu sein? Warum werden Menschen, die ohnehin schon durch Verfolgung, Krieg, Folterung, Vergewaltigung, Hunger und Aussichtslosigkeit in ihrer ehemaligen Heimat traumatisiert sind, weiter traumatisiert? Warum fragt man nur bei binationalen Ehen, ob aus wirtschaftlichen Gründen geheiratet wurde? Wer will wie überprüfen, ob eine Ehe "zu Recht" und nur aus Liebe eingegangen wurde? Und warum kommt so ein Gesetz gerade von einer Ministerin und einer Regierung, die sich doch immer ihre Familienfreundlichkeit auf die Fahnen heftet, ja geradenach die Familie als das Wichtigste überhaupt betrachtet? Dieses Land schläft keinen unruhigen Schlaf mehr, dieses Land erlebt einen Alptraum. Informationen über die Probleme binationaler Ehen und Möglichkeiten zu Aktivismus und Unterstützung gibt es bei Ehe-ohne-Grenzen.

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