Wilde Tiere unter uns

Wir haben Familienbesuch und waren heute in Schönbrunn. Das Kindermuseum im Schloß ist sehr schön gemacht mit netter und kindgerechter Führung - da haben sogar wir Erwachsenen noch etwas gelernt! Danach ging es in den Tiergarten. Die absoluten Favoriten dort sind die Kattas (die schwarz-weißen Vorbilder von Marsupilami?). Bei denen sind die Frauen die Chefs und sie sind sehr sozial. Rivalenkämpfe zwischen Männern werden dort als Stinkwettkämpfe ausgetragen: Dafür ziehen die Kattas ihren langen gestreiften Schwanz unter den Achseln durch und wedeln dann damit dem anderen vor der Nase herum. Ich finde, das wäre nachahmenswert. Nicht gerade angenehm, aber besser als Maschinenpistolen und Raketen. Kinderwägen brauchen die Kattas auch nicht, weil sie die Babys am Rücken herumtragen und mit ihnen sogar auf Bäume springen können.

Nachwuchs gibt es auch bei den Tigern. Mama und Babies wohnen abgetrennt von den Männern, sonst würden die kleinen Großkatzen wahrscheinlich nicht lange leben. Bei vielen anderen Tieren macht man das auch.

Zurück daheim lese ich die Nachrichten in ORF On. Ein Mann in Krems hat seine sechsjährige Tochter und dann sich selbst erschossen, vermutlich, weil die Mutter des Kindes ihn verlassen hat. In Wien wurde eine Frau ermordet, als Täter verdächtigt wird ihr Ex-Mann. Warum können Männer es nicht aushalten, dass sie verlassen wurden? Warum müssen sie deshalb ihre Kinder und/oder Ex-Frauen/-Freundinnen umbringen? Ich meine, wenn sie sich selbst umbringen wollen - bitte. Aber das kommt mir immer so vor, als ob niemand anderer "haben" darf, was sie einmal vermeintlich besessen haben. Eine Lösung á la Tiergarten drängt sich mir auf...

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