Explosive Regelungen

Die britischen Behörden geben an, mehrere Terroranschläge auf Passagierflugzeuge vereitelt zu haben. Weil die Terroristen flüssigen Sprengstoff in Shampooflaschen transportieren wollen haben sollen, dürfen Reisende nach Großbritannien seit heute Früh kein Handgepäck mehr mitnehmen. Laptops, Handys, Cremen und dergleichen gelten nunmehr als potentielle Terroristenwaffen. Was bedeutet das in der Praxis? Muss ich meinen Laptop und mein Aufnahmegerät in Zukunft ins Frachtgepäck geben, wenn ich nach London fliege? Wenn ich mir vor Augen führe, wie das Flughafenpersonal mit dem Gepäck herumschmeisst, wie sie mit ihren Gepäckwagen über das Rollfeld fahren, wie die Koffer und Taschen bei der Gepäckabholung auf das Förderband plumpsen und dass jeder jeden Koffer schnappen und damit verschwinden kann, ist das für mich keine Option. Ohne Laptop reisen? Ginge zur Not vielleicht noch, aber wirklich zur Not. Und mein Aufnahmegerät? Empfindliche und teure Elektronik mit den Ergebnissen meiner Arbeit drauf aus der Hand geben? No way. Was bleibt? Europa ("the continent", wie die Briten abschätzig sagen!) ist eine Insel, auf der ich mich nur noch zu Lande fortbewegen kann. In die USA fliege ich ohnehin nicht mehr, weil ich mich nicht bis in meine Essgewohnheiten durchleuchten lassen will.

Versteht mich richtig: Terrorismus ist schrecklich und Sicherheitsvorkehrungen sind gut. Aber übertreiben wir es nicht ein bisschen? Warum fliegen die Flugzeuge nicht gleich ohne Passagiere? Es könnte ja jemand eine Kapsel mit Sprengstoff verschluckt haben! Oder schaffen wir das Fliegen gleich ganz ab, dann sparen wir Treibstoff und verursachen weniger Schadstoffe. Oder wie wäre es, wenn man die Ursachen des Terrorismus bekämpfen würde, statt durch die vermeintliche Bekämpfung des Terrorismus (Irak, Afghanistan, Libanon, Palästina....) noch mehr Terrorismus zu verursachen.

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