Versorgen statt entsorgen

Ich habe heute ein Interview zum Prix Ars Electronica gemacht (mein Bericht von der Jurysitzung und über die Preisträger ist am 2.9.2007 in der Sendung "matrix" auf Radio Ö1 zu hören). Danach sind wir noch gemeinsam zum Schwedenplatz gegangen, wo der Verein "Wiener Tafel" mit einer "langen Tafel" die Arbeit des Vereins vorstellte und die Spende eines Lieferwagens durch eine Firma feierte.

Die Wiener Tafel sammelt Lebensmittel, die noch gut sind aber aus verschiedenen Gründen entsorgt werden müssten, und verteilt sie an Organisationen, die Bedürftige damit versorgen.

Das hat wunderbar gepasst, denn die Wiener Tafel hat heuer beim Prix Ars Electronica in der Kategorie "Digital Communities" einen Anerkennungspreis bekommen. Zur Feier trat der Chor "Stimmgewitter Augustin" auf und sang so berührend schön und manchmal auch so berührend schön falsch, dass ich mich kaum losreissen konnte. Unter anderem war das Lied "Wir Arbeiter von Wien" (das aus dem Jahr 1920 stammt) zu hören - und für einen Moment verwandelten sich die ausgemergelten und teilweise in alten Anzügen gekleideten Sänger in meiner Vorstellung in eine Gruppe von Arbeitern aus den 20er Jahren. Damals hatten die meisten Menschen nicht viel mehr als heute diese Armen und Obdachlosen.

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