Klare Verhältnisse. Erwin Pröll.

Diese "Streiterei" in der Regierung (es geht ja bloß um Amtsmissbrauch, Korruption, politischen Druck auf Behörden und ein paar Lebensjahre eines jungen Mädchens - geh bitte!) ärgert ihn momentan offenbar besonders. Sie ärgert ihn so sehr, dass er in den Tageszeitungen sogar halbseitige Inserate mit dem Titel "Das Land braucht Arbeit. Nicht Streit." (was ihm einen Fünfer vom Deutschlehrer einbringen würde) und seinem unvermeidlichen Foto schalten lässt. Ich muss daraus ein Stück zitieren, das wirklich wie aus seinem Mund klingt:"(...) Und dann können wir auch wieder zeigen, dass es anders geht. Wenn wir wieder die klaren Verhältnisse schaffen, mit denen Niederösterreich in den vergangenen 5 Jahren so gut und erfolgreich gefahren ist. Weil wir rasch entscheiden konnten. Weil wir unseren eigenen Weg gehen konnten. (...)"

Noch einmal Niederösterreich. Da herrscht ja gerade unübersehbar Wahlkampf, denn am 9. März wird gewählt. Landeskaiser Erwin Pröll muss also noch öfter als sonst auf jeder Plakatwand und in allen Medien auftauchen. Und wie aufmerksame Nachrichten-Beobachter wissen, vermeidet er auch keinen Konflikt, wenn ihm etwas gegen den Strich geht.

Ist das nicht wunderbar? Warum schaffen wir nicht überhaupt Wahlen ab, das bringt doch bloß Unklarheit! Und es gibt ja so viele Länder, die vorzeigen, wie man klar regiert.

In Niederösterreich jedenfalls ist mit der Klarheit vereinbar, dass Menschen zum Beispiel gegen die Umfahrung der Gemeinde Wieselburg demonstrieren. Das sei "demokratiepolitisch legitim" sagte Landeshauptkaiser Erwin gestern den etwa 200 Demonstranten. Aber weil die Klarheit nicht gefährdet werden darf, und weil streiten ganz pfui ist, wird auf jeden Fall gemacht, was Erwin beschlossen hat.

Wer anderer Meinung ist oder sich über Landeshauptmannsinserate hinaus informieren möchte: Hier der Kontakt zur Initiative Lebensraum Stadt-Land

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