Wien Kreuzberg?

In Wien Mariahilf wird einem nicht langweilig. Vor allem in unserem Abschnitt der Gumpendorferstraße ist immer was los. Mal gibt es einen Unfall, mal brennt es, mal randalieren die Klienten vom Ganslwirt, mal klingelt die Fahrraddemo vorbei, mal feiert das Lokal gegenüber eine laute Party. Vorhin war es gerade noch ruhig für Freitag Nacht, ich wollte gerade schlafen gehen. Dann hörte ich aber Getöse und schaute kurz aus dem Fenster - und bekam einen Schreck: Eine dunkle Menschenmenge von der Innenstadt kommend mit einem schwarzen Transparent, das ich nicht lesen konnte, schreiend. Bevor ich noch eine Ahnung bekommen konnte, was das ist, flogen Papiercontainer auf die Straße, eine Baustellenbegrenzung wurde zur Straßensperre, Papier flog durch die Gegend, ein Papiercontainer brannte. Ich wählte 133. "Da randalieren welche!... auf der Gumpen...!" - "Das ist eine Demo. Wenn Sie schauen, werden Sie auch Polizei sehen." - "Nein, sehe ich nicht, drum rufe ich an." - Da, tatsächlich, in sicherem Abstand kommen schließlich ein paar Polizeiautos, einer versucht den Papiercontainer mit seinem Feuerlöscher zu löschen, dann kommt die Feuerwehr, schließlich kommen ganz ganz viele Polizeiautos und fahren Richtung Gürtel. Natürlich bin ich neugierig, was dort vor sich geht, denn mittlerweile weiß ich, dass das wohl die "Ausläufer" von "DekaDance" waren/sind - eine Veranstaltung im Museumsquartier gegen den Ball des "Wiener Korporationsrings". Aber ich brauche jetzt schon einen Schnaps, und die Polizei hat mittlerweile offenbar das ganze Grätzel rund um das Burschenschafterhaus da vorne abgeriegelt.
Protest gegen Ultrarechte ist ja gut, aber so? Was soll das bringen? Lebe ich jetzt schon in Kreuzberg?

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