Dann essen wir halt Schrott

Vor einer Woche stand im Der Standard, dass der deutsche Außenminister und Vizekanzler Frank-Walter Steinmeier als Anreiz zum Autokauf zur Rettung der deutschen Autoindustrie eine Verschrottungsprämie für Altautos angekündigt habe. Das zweite deutsche Konjunkturpaket, über das heute beraten wird, solle nach bisherigen Plänen ein Volumen von rund 25 Milliarden Euro haben. Auf der gleichen Zeitungsseite findet sich unter "Kurz gemeldet" die Nachricht, dass viele Bauern in Deutschland wegen der Finanzkrise große Teile ihrer Getreideernte nicht verkaufen hätten können. Die Lagerhäuser hätten nicht wie sonst die Ernte im großen Stil aufgekauft, weil die Kredite dafür fehlten. Dabei seien die Lager weltweit so leer wie seit Jahrzehnten nicht, die Reserven würden nur mehr für zwei Monate reichen.

Ich gehe davon aus, dass die Bauern nicht die geeigneten Lagerräume haben, um die Ernte gut aufbewahren zu können. Mäuse, Käfer und Schimmel könnten deshalb das Getreide vernichten und wir in Kürze ohne Getreide dastehen. Abgesehen davon, dass die Bauern ja auch ihre Stromrechnungen zahlen, andere Lebensmittel und Treibstoff kaufen und Arztrechnungen zahlen müssen und deshalb die Ernte verkaufen müssten. Ich frage mich deshalb: Wäre es nicht sinnvoll, zumindest einen Teil des Konjunkturpaketes für die Ernährungssicherung aufzuwenden, statt für neue Autos? Oder sollen wir Schrott statt Schrot essen?

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