big deal

Rundum werden jede Menge Steuergelder in die Autoindustrie gesteckt, damit diese die "Krise" überstehen und Arbeitsplätze sichern kann. Warum gerade die Autoindustrie, frage ich mich schon die längste Zeit. Warum nicht die Hersteller und Monteure für Solaranlagen, Wärmedämmung, Windkraftanlagen, Klein- und Mittelbetriebe, die Schulen, die Universitäten, die Forschung.... ? Eh klar, die Autoindustrie hat wohl die beste Lobby.
Jedenfalls, was flattert mir heute aus dem Der Standard entgegen? Ein fetter bunter Prospekt mit dem Titel "Big Deal", mit dem Chrysler, Jeep und Dodge von vier Wiener Autohändlern beworben werden. Also nicht die kleinen sparsamen Autos, die sich Durchschnittsverdiener in der "Krise" vielleicht gerade noch leisten können und die wenig Treibstoff verbrauchen. Nein, dicke fette SUVs, Geländewagen, Cabrios und "Präsidenten"-Autos! Dafür gibt es "Big Bonus bis zu 3000,-" "plus € 1.500,- staatliche Ökoprämie!".
"Ökoprämie" - wasn dat fürn Newspeak?* Noch dazu für ein Auto, das 6,6 Liter pro 100 km verbraucht? (so sagt die grüne Plakette über dem Jeep Compass auf der Titelseite des Prospekts) Mein Opel Corsa, den ich vor mehr als 10 Jahren hatte, war mit 4,3 Liter ausgekommen.
Irgendwie passt mir das gerade wunderbar heute, am 15., an dem die Umsatz- und Einkommenssteuer zu zahlen sind - jedenfalls für die Anhebung des Blutdrucks.
Ich glaube, es reicht einfach. Die "kleinen Leute" werden ausgepresst und die anderen wissen nicht wohin mit dem Geld. Wenn ich mir anschaue, welch teure Autos auf der Straße herumfahren, dann weiß ich, WER "seinen Beitrag leisten muss" für die vielbeschworene Krise.

*George Orwell "1984"

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